Wenn einer eine Reise tut – Teil 3: La Isla Bonita / When Someone Travels – Part 3: La Isla Bonita

Ich sitze hier im Garten unserer wunderschönen Ferienwohnung, höre den Vögeln zu und atme den Duft dieser unglaublichen Pflanzenvielfalt ein. La Isla Bonita – der Name passt perfekt. Es ist tatsächlich aussergewöhnlich hier.

Die Pflanzen, die Tiere, die Kultur und die Menschen gefallen uns sehr. Die Stimmung ist entspannt, beinahe gelassen – und meine anfänglichen Bedenken, dass La Palma vielleicht zu touristisch sein könnte, haben sich glücklicherweise nicht bestätigt. Ja, es gibt einige Besucher aus dem europäischen Fetsland, aber ebenso viele Einheimische, die sich an den Stränden hier erholen. Alles wirkt viel ruhiger und authentischer, als ich erwartet hatte.

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs – und sie lebt bis heute mit und von ihren Vulkanen. Dort, wo Erde vorhanden ist, ist sie unglaublich fruchtbar, und das milde Klima lässt das ganze Jahr über Früchte wachsen. Unsere liebe Nachbarin und Haushüterin Aurora verwöhnt uns mit frischen Bananen, Mangos und Passionsfrüchten. Auch in unserem kleinen Paradiesgarten wachsen Feigen, Mangos, exotische Nüsse und sogar Litschis.

Die Vulkane sind allgegenwärtig. Sie prägen die Landschaft, die Geschichte und das Leben auf der Insel. In den Ausbrüchen von 1949 und 1971 wurden grosse landwirtschaftliche Flächen unter meterdicken Lavafeldern begraben. Beim jüngsten Ausbruch im 2021 traf es erstmals auch ein dicht bewohntes Gebiet – Strassen, Felder und rund 3000 Häuser wurden zerstört.

Heute ist diese Landschaft zugleich faszinierend und beängstigend schön. In einigen der alten Lavatunnel kann man sogar hinabsteigen und hautnah spüren, welche Kraft und Hitze hier einst gewirkt haben.

Das Inselbild ist geprägt von steilen Hängen, Serpentinen und engen Strassen. Der Verkehr ist trotzdem ruhig, die Stimmung gelassen. In vielen kleinen Orten wird ausschliesslich Spanisch gesprochen – ein schöner Anlass, das eigene Vokabular etwas aufzufrischen.

Auch die Strände sind besonders: schwarzer, glitzernder Vulkansand, fast anthrazitfarben. Das Wasser des Atlantiks ist kräftig – Schwimmen oder Bodyboarden ist hier kein gemütliches Dahintreiben, sondern ein echtes Abenteuer. Danach fühlt man sich wunderbar erfrischt und lebendig.

Die Vegetation ist einzigartig: überall Kakteen in allen Grössen, riesige Hauswurze, und die kanarischen Pinien, die sowohl Feuer als auch Vulkanausbrüche überstehen können.

Ein wunderschöner Ort – voller Kontraste und Magie.

Wir verbringen unsere Tage mit Ausflügen zu den Vulkanen, Spaziergängen durch blühende Gärten, Bummeln in kleinen Städten mit bunten Häusern oder Wanderungen über alte und schlafende Krater. Und immer wieder lassen wir einfach an den glänzenden schwarzen Stränden die Seele baumeln.

I’m sitting here in the garden of our beautiful holiday home, listening to the birds and breathing in the scent of this incredible variety of plants. La Isla Bonita – the name truly fits. It really is extraordinary here.

The plants, the animals, the culture and the people – we love it all. The atmosphere is calm and relaxed, and my initial concern that La Palma might be too touristy has proven unfounded. Yes, there are some visitors from northern Europe, but also many Spanish-speaking people from the mainland. Everything feels much more relaxed and authentic than I expected.

The island was born of volcanoes – and it still lives with and from them. Wherever there is soil, it is rich and fertile, and the mild climate allows fruit to grow all year round. Our lovely neighbour and house guardian, Aurora, spoils us with fresh bananas, mangos and passion fruits. Even in our own little garden paradise, we find figs, mangos, exotic nuts and lychees.

The volcanoes are ever-present. They shape the landscape, the history and the life of the island. During the eruptions of 1949 and 1971, vast agricultural areas were buried under thick layers of lava. In 2021, a major eruption destroyed roads, farmland and around 3000 houses – a deeply tragedy that still lingers.

Today, this landscape is both awe-inspiring and humbling. Some of the old lava tunnels can be visited, and walking through them makes you feel the immense force that once flowed beneath your feet.

The scenery here is dramatic: steep cliffs, winding mountain roads and deep valleys. Yet the traffic is calm, the people unhurried. In many villages, Spanish is the only language spoken – a good opportunity to practise and learn a few new words.

The beaches are equally fascinating: black, shimmering volcanic sand in shades of anthracite. The Atlantic waves are strong and wild – swimming or bodyboarding here is not exactly gentle, but wonderfully refreshing and full of life.

The vegetation is as unique as the island itself: countless types of cactus, giant succulents, and the resilient Canarian pines that survive both fire and lava flows.

This island is a place of contrasts and beauty – vibrant and peaceful, mysterious and inviting. We spend our days exploring volcanoes, wandering through lush gardens, strolling through colourful little towns, or hiking over old and sleeping craters. And sometimes, we simply sit by the shining black beaches and let our souls drift.

Santa Cruz de la Palma, die Hauptstadt der Insel. Auch diese sehr beschaulich und entspannt.

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