Nach dem ersten Sturm gönnen wir uns etwas Besonderes: die erste Nacht seit drei Wochen in einem Hafen, in Unije. an Land sein,, ein fester Liegeplatz– ein kleines Stück Luxus nach Tagen zwischen Ankerwache und Wetterbeobachtung.
Doch schon am nächsten Tag zieht es uns wieder hinaus. Wir fahren in eine Nordbucht von Unije. Dort herrscht bestes „Hafenkino“ – jedes Manöver wird genau beobachtet, und das Ankern ist zwischen den vielen Booten gar nicht so einfach. Man spürt richtig den Stress in der Luft, wenn die Ankerketten zu nah beieinander liegen und der Platz knapp ist. Der Fuss von Julien ist nach ein paar Tagen auch wieder gut!!!
Nach diesem Zwischenstopp suchen wir Ruhe und Schutz (den der nächste Sturm ist angesagt worden) – und finden sie in Liski. Eine abgelegene, wunderschöne Bucht, nur mit wenigen Häusern am Ufer, erreichbar über eine schmale Strasse, ohne Empfang, ohne Internet. Die ersten Tage sind fast idyllisch: warm, still, einige Boote ankern mit uns.
Doch schon bald frischt der Wind auf. Am zweiten Tag liegen nur noch vier Boote in der Bucht. Unsere Kette scheuert über Steine, das Rasseln hält uns wach. Wir ankern neu – und sind froh über unsere Nachbarn, Elena und Dietmar. Gemeinsam überstehen wir zwei Tage und Nächte mit an- und abschwellenden Böen, die selbst in der geschützten Bucht heftig durchziehen. Am Ende bestätigt sich: Die Wahl war richtig, das Boot hält, wir bleiben sicher.
Nach einem weiteren sonnigen Tag beschliessen wir, weiterzusegeln, obwohl am späteren Nachmittag Gewitter gemeldet sind. Kaum haben wir die Bucht verlassen und eine kleine Insel passiert, zieht ein grauer Vorhang über den Himmel. Die nächste Insel verschwindet in wenigen Minuten. Eigentlich war das Gewitter erst später angesagt – aber das Meer kennt keine Uhrzeit.
Jetzt aber schnell: Motoren an, Segel bergen, Kinder sichern, Rettungswesten auch für die Grossen und Regenjacken überziehen. Keine Minute zu früh. Das Vorsegel lässt sich nur noch mit vereinten Kräften einholen. Böen peitschen das Boot, Regen prasselt, die See baut sich auf. Die Kinder sitzen geschützt unter dem Tisch, reden und singen, machen sich gegenseitig Mut, während wir vorne kämpfen um das Boot unter Kontrolle zu halten.
Schliesslich schaffen wir es zurück in unsere vertraute Bucht. Klatschnass, durchfroren – aber in Sicherheit. Draussen tobt der Sturm weiter, während wir in unserer Kajüte zum ersten Mal drinnen essen und uns unter unsren Decken aufwärmen. Später erfahren wir, dass es die Ausläufer des Hurrikans Erin gewesen sein sollen der sogar bis ins Mittelmeer das Wetter beeinflusst hat. Umso grösser ist unsere Erleichterung, alles richtig gemacht zu haben.
Nach einigen ruhigeren Tagen geht es weiter nach Ilovik und Olib, wo wir unsere neuen Freunde wiedersehen. Die Kinder freuen sich besonders über die gemeinsame Zeit mit Professor Boltzmann, dem sanften Hund, der schnell schon fast zu einem Teil ihrer kleinen Crew wird.
After the Storm Comes the Next One












After the first blow we treated ourselves to something rare: our first night in a harbour in three weeks – Unije. Shore power, solid lines ashore – a small piece of luxury after days of anchor watches and weather reports.
But already the next morning the sea called us back. We headed into a northern bay of Unije. It was classic “harbour cinema”: every manoeuvre observed, boats anchoring uncomfortably close, chains rattling over each other. You could feel the tension in the air – space was tight, stress inevitable.
From there we sought shelter and found it in Liski. A remote, beautiful anchorage with just a handful of houses on shore, reached only by a narrow road. No phone signal, no internet. At first it felt idyllic: calm, warm, a scattering of boats lying at anchor with us.
But the wind built quickly. By the second day only four yachts remained. Our chain dragged over rocks, grinding noisily through the night. We re-anchored – and were thankful for our neighbours, Elena and Dietmar. Together we rode out two days and nights of gusts funnelling through the bay. In the end our choice proved right: the boat held, we stayed safe.
After one more calm, sunny day we decided to move on, though thunderstorms were forecast for later in the day. No sooner had we cleared the bay and rounded a small island than a grey curtain swept across the horizon. Within minutes the next island disappeared. The forecast had said later in the afternoon – but the sea doesn’t follow a timetable.
Suddenly it was all hands: engines on, sails down, kids secured, foul-weather gear and lifejackets on. Just in time. Squalls hit hard, rain hammered down, the sea heaved. While we fought on deck to get the headsail under control and keep the boat steady, the kids huddled under the saloon table, talking, singing, giving each other courage.
At last we made it back into our familiar anchorage. Soaked, freezing – but safe. Outside the thunderstorm raged on while we warmed ourselves with a hot meal and curled up under blankets. Later we learned these were the trailing effects of a hurricane. All the more relief that we had handled it right.
A few calmer days followed, and then we sailed on to Ilovik and Olib, happy to meet our new friends again. The children were especially thrilled to spend more time with Professor Boltzmann, the gentle dog who quickly became part of their little crew.
