Nach etwas mehr als zwei Monaten auf See sind wir inzwischen ein eingespieltes Team. Natürlich gibt es noch viel zu lernen – und an jeder Erfahrung, die wir machen, wachsen wir. Aber die Routine ist da: Informationen zu Wind, Wetter, Buchten und Ankermöglichkeiten einholen, die Pläne anpassen, wenn nötig spontan ändern – das gehört nun einfach dazu.
Auch im Ankern sind wir besser geworden, inzwischen sogar mit Landleine. Leider nicht ohne „Schmerzensgeld“: Beim Anbringen bin ich auf nassem, kantigem, ausgefressenem Kalk ausgerutscht und habe mir Arm, Bein, Lippen und am schlimmsten einen Schneidezahn verletzt. Ein Stück ist abgebrochen. Zum Glück war es halb so schlimm – nichts gebrochen, alles verheilt, nur der Zahn muss später noch repariert werden. Das anschliessende unfreiwillige Bad war zwar etwas „brennig“, aber harmlos.
Unser Boot, die Luana Moon, kennen wir inzwischen viel besser, die Handgriffe sitzen – bei uns Erwachsenen wie auch bei den Kids. Und wenn das Wetter schön ist, ist sie ein wunderbares Boot. Nur bei Regen, starkem Wind oder auf längeren Fahrten merken wir, dass sie eben doch ein Schönwetter-Boot ist. Die fehlende Verbindungskabine, wie sie viele Katamarane haben, macht sich nun, da die Abende kühler und die Morgen zwar schön, aber frisch sind, bemerkbar.
Eine Herausforderung bleibt auch, die Kinder während längerer Segeltage sinnvoll zu beschäftigen. Sie stört das im Moment nicht, da sie Hörspiele hören, lesen, Filme schauen oder gamen können. Uns allerdings beschäftigt es schon, da der Konsum über das hinausgeht, was wir eigentlich als gesund empfinden.
So oder so haben wir uns, wie schon im vorherigen Beitrag angedeutet, entschieden, unsere Luana Moon ins Winterquartier zu bringen. Bevor es soweit ist, wollen wir aber noch ein Versprechen einlösen: Am Montag haben wir das Boot in Pula (Kroatien) an Ueli, unseren Segelfreund, und seine Crew übergeben. Sie werden die Luana noch zwei Wochen in Kroatien segeln und sie am Ende in die Marina Stella(Italien) – unseren „Heimathafen“ – zurückbringen.
Wir selbst fahren unterdessen für eine kurze Zeit zurück nach Bern ( via Venedig!!!, so kommt Yann auch noch dazu diese Stadt zu besuchen) – ausgerechnet dann, wenn fast alle Berner in den Süden in die Ferien reisen. Für uns ist es wichtig, die Weiterreise zu planen. Die Ideen reichen von Surfen und Trekking auf den Kanaren über Reisen auf den Kapverden bis hin zum Senegal, um von dort aus weiterzusehen. Im Frühling kehren wir dann auf die Luana Moon zurück um mit ihr weiter zusegeln. On verra!















Falls jemand Informationen über ein Haus auf den Kanaren oder auf den Kapverden hat – wir sind sehr interessiert. Ebenso suchen wir nach einer Möglichkeit, eine Überfahrt von den Kanaren auf die Kapverden und von dort weiter in den Senegal mit einem Segelboot zu machen.
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English
After a bit more than two months at sea we have become a well-rehearsed crew. Of course, there is still much to learn – and each experience, each little challenge, makes us grow. But by now it has become routine: checking forecasts, studying wind and weather, looking for anchorages and holding ground, and then adjusting our plans again when reality demands it.
We have also become much better at anchoring – even with stern lines ashore. Not without “tuition fees,” though: while fixing a line I slipped on wet, jagged limestone. I scraped my arm, my leg, my lip, and worst of all, chipped a front tooth. Luckily nothing was broken. Everything has healed except the tooth, which will need a repair later. And my unintended swim – sharp, salty, and stinging – turned out harmless in the end.
We know our boat, the Luana Moon, much better now too. The handling has become familiar – for us and for the kids. And when the weather is kind, she is a wonderful boat. But in rain, heavy wind at anchor, or on long passages we are reminded that she is still a fair-weather boat. Unlike many catamarans, she has no connecting cabin, and as evenings get cooler and mornings crisp, we notice this gap more.
Another challenge remains: keeping the children engaged during long sailing days. For now, they don’t mind at all – they listen to audiobooks, read, watch films, or play games. It works, but it goes beyond the screen time we would normally consider healthy, and that bothers us more than them.
So, as mentioned in our last entry, we decided to bring Luana Moon into her winter berth. But before that, we have one promise to keep: next Monday we will hand her over in Pula (Croatia) to Ueli, our sailing friend, and his crew. They will sail Luana for another two weeks in Croatia and finally bring her back to Marina Stella – our “home port.”
We, meanwhile, will head back to Bern for a short time – ironically just as nearly everyone from Bern heads south for holidays. For us it’s about planning the next stage of our journey. The ideas range from surfing and trekking on the Canaries, to visiting the Cape Verdes, and then on to Senegal – to see from there where the wind might take us. On verra!
If anyone has information about a house on the Canary Islands or the Cape Verdes, we would be very interested. We are also looking for a chance to join a passage from the Canaries to the Cape Verdes, and from there onwards to Senegal on a sailing boat.
